Können sich tätowierte Menschen im Kernspintomografen verbrennen?

"Wer Tattoo trägt, kann in dieser Röhre verbrennen", schrieb die Bild- Zeitung im Jahr 2003 in ihrer unnachahmlichen Art, "Kernspintomographen werden zu Killermaschinen." Aber kein Tattooträger muss befürchten, im MRT-Scanner den Hitzetod zu sterben.

 

Kernspintomografen erzeugen detaillierte Bilder vom Innenleben des Patienten, indem sie den Körper einem magnetischen Feld aussetzen, das 10.000-mal so stark ist wie das natürliche Magnetfeld der Erde. Metallteile können in einem derart extremen Feld zu tödlichen Geschossen werden. Deshalb haben zum Beispiel Piercings nichts im Scanner verloren, und bei Patienten mit Herzschrittmachern müssen Ärzte auf andere Durchleuchtungsverfahren ausweichen.

 

 

 

Was aber ist mit Tattoofarben?

 

 

"Das Risiko an sich ist zwar gering, aber es kann tatsächlich bei großflächigen, dunklen Tätowierungen im MRT zu Schwellungen und sogar Verbrennungen der Haut kommen", sagt Dr. Ingmar Kaden, Leitender Oberarzt der Klinik für Bildgebende Diagnostik und Interventionsradiologie der BG-Kliniken Bergmannstrost in Halle.

"Nach unseren Leitlinien ist eine Tätowierung an sich keine Kontraindikation für ein MRT", so Kaden. Wie groß die Gefahr für solche Nebenwirkungen ist, hängt letztendlich von der Größe und Dichte der Tätowierungen und der Qualität der verwendeten Farbe ab. Dein Tätowierer sollte unbedingt in Deutschland getestete und zugelassene Farben verwenden. Dazu kommt die Frage, in welchem Bereich die Untersuchung durchgeführt werden soll. "Wenn Sie eine Tätowierung an der Schulter haben und am Knie untersucht werden sollen, gibt es kein Problem", betont Kaden.

 

 

 

Vor allem in der Vergangenheit enthielten manche rote und schwarze Farben Eisenoxide. Die können tatsächlich mit dem Magnetfeld in Wechselwirkung treten. Aber niemand muss befürchten, dass durch so geringe Eisenmengen ein Körperteil magnetisch angezogen wird oder die Partikel gar aus der Haut gerissen werden.

 

Es gibt vereinzelte Berichte von Menschen, die im MRT über eine Erwärmung der entsprechenden Hautpartie, über Kribbeln oder Schmerzen geklagt haben. All diese Effekte klangen aber nach der Prozedur schnell ab.

Jedoch ist u.U. damit zu rechnen, dass „frisch, gestochene“ Tätowierungen mit den Farben noch verlaufen, da die Zellheilung noch nicht abgeschlossen ist.

 

Von ernsthaften Verbrennungen ist in keinem der ärtzlichen Berichte die Rede. Allerdings kann ein großflächiges eisenhaltiges Tattoo dazu führen, dass die darunter liegende Körperpartie auf dem Scan nicht deutlich zu erkennen ist.

 

Das alles betrifft vor allem alte Tätowierungen, die vor der großen Modewelle gestochen wurden. Seit etwa 20 Jahren bestehen die gebräuchlichen Tattoofarben aus organischen Substanzen und sind eisenfrei.

 

 

Informationen von :

NTV.de 

http://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Kein-MRT-wegen-Taetowierungen-article7306221.html

 

Die Zeit.de 

http://www.zeit.de/2010/02/Stimmts

 

 

Überweisungsschein Radiologie

 

 

 

Trotzdem kann der Facharzt im Einzelfall tatsächlich von einem MRT abraten. Das kann auch mit den technischen Gegebenheiten des MRT zusammenhängen. "In großen Kliniken gibt es heute Geräte, die ein statisches Magnetfeld von bis zu 3 Tesla erzeugen. Dadurch können Untersuchungen schneller durchgeführt und detailliertere Bilder erzeugt werden. Allerdings ist auch die Einwirkung auf die Metallteilchen in Tätowierfarben dann sehr viel stärker", erklären Mediziner. Patienten sollten in diesem Fall mit ihrem behandelnden Arzt über geeignetere Diagnostikverfahren beraten. 
Im Ernstfall - wenn man in der Röhre spürt, dass das Tattoo heiß wird - den Alarmknopf drücken - dann wird das MRT abgebrochen und es bleibt immer noch die Möglichkeit für ein CT.

 

 

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